Sorge um Zukunft des historischen Gebäudes am Bögelsknappen wächst
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19.05.2020
KETTWIG: Kein Denkmalschutz für Villa Ruhnau
Von Nina van Bevern
Die Gerüchte, dass die Villa Ruhnau nicht unter Denkmalschutz gestellt wird, machten schon seit einigen Tagen in der Gartenstadt die Runde. Jetzt ist es amtlich: Das historische Gebäude am Bögelsknappen wurde offiziell als nicht schützenswert eingestuft. Das ist ein herber Schlag für den dortigen Nachbarschaftskreis, dessen Mitglieder nach Kräften versucht hatten, die Villa und das dazugehörige Gelände zu erhalten.
Das Vorgehen der Stadt löst Entsetzen aus: "Wenn das der vielbeschworene Dialog mit engagierten Bürgern ist – dann gute Nacht!“, so Susanne Gilbert. Bereits am 14. November 2019 hatte der Nachbarschaftskreis Schutz für das historische Ensemble beantragt: bei der Essener Denkmalbehörde, beim Landschaftsverband Rheinland und im Dezember bei der Bezirksregierung Düsseldorf. Von keiner Behörde erhielten die Nachbarn die Antwort, dass sie nicht zur Antragstellung berechtigt seien. Über die Anträge informierten sie Politik und Verwaltung beim „Runden Tisch“ am 19. November. Im Januar 2020 erfolgte ein Ortstermin.
Jedoch unter Umgehung der ergebnisoffenen Prüfung, wie sie die Nachbarn beantragt hatten: "Wie erst jetzt in der Pressemitteilung vom 14. Mai bekannt wurde, hatte die Stadt nämlich beschlossen, den Antrag der Nachbarn auszuhebeln – und zwar mit einer von ihr selbst initiierten ausdrücklich nur ,konsolidierenden Untersuchung'. Dieser Begriff legt nahe, dass es dabei primär um die Bestärkung des zuvor nach Aktenlage gefällten Urteils ging. Das ablehnende Votum überrascht daher nicht“, unterstreicht Yvonne Herfurth. „Außerdem sind wir durch dieses Vorgehen als Beteiligte aus dem Verfahren ausgeschlossen. Wir wurden nicht informiert und haben keine Einsicht in die Entscheidungsunterlagen.“
Ob das "Wegwischen" ihrer Anträge rechtlich zulässig ist, werden die Nachbarn prüfen. Für die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Votum werden sie ebenfalls Fachleute hinzuziehen. „Die große Unterschriftenaktion von Oktober 2019 und der Kampf des Nachbarschaftskreises gilt dem Erhalt des ortsbildprägenden Ensembles aus geschichtsträchtiger Architektur und Natur. Denkmalschutz ist dabei nur ein Aspekt“, betont Dorothee Lehmann-Kopp. Die Einwände der Nachbarn richten sich gegen eine vor Ort drohende Bebauung im Luxussegment.
Foto: Kosmas Lazaridis
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