Eva Eiselt: „Humor ist befreiend und schafft Abstand!“

05.04.2022
KETTWIG: Kabarettistin Eva Eiselt im Gespräch mit Julia Marx vom Alten Bahnhof über ihre neue Show und warum Kabarett gerade in diesen Zeiten wichtig ist.
Am 09. April kommen Sie ja in den Alten Bahnhof Essen Kettwig. Warum, meinen Sie, sollte man gerade in diesen Zeiten von Pandemie und Kriegsgeschehen Kabarett machen?
Weil Humor entwaffnend und befreiend ist. Humor schafft Abstand, und ich meine jetzt nicht den 1,5 m Abstand. Das ist wichtig, Momente, Abende zu genießen, die Abstand schaffen zu allen Katastrophen, die uns umgeben - der Klimawandel ist ja auch noch da. Da kommt einiges auf uns zu, und dennoch dürfen wir den Humor nicht verlieren. Lachen ist gesund und schüttet Glückshormone aus. Serotonin. Ein wunderbares Hormon.
Ihr Programm heißt „Wenn Schubladen denken könnten“. Was verbinden Sie mit Ihrem Ausdruck „Tag der offenen Schublade“?
Wir denken gerne in Schubladen und manchmal ohne es zu merken. Oft ist das auch lebenswichtig. Es ist gut, wenn wir nicht täglich neu lernen müssen, Feuer ist gefährlich. Wenn wir jedoch Menschen schnell einkategorisieren und in Schubladen packen, dann ist das nicht so schön: Der Schwabe ist geizig. Der Schwabe sagt selber über sich, er sei nur sparsam. Der Ruhrpottler läuft immer in Jogginghosen rum, stimmt das? Und der Engländer ist immer betrunken. Das kann immer weiter geführt werden. Und ein „Tag der offenen Schublade“ stellt einiges in Frage, bringt Dinge ans Tageslicht und Vorurteile können mal ordentlich hübsch sortiert und durchgelüftet werden.
Worauf können sich die Zuschauer freuen, wenn sie Ihre Show besuchen?
Auf einen Tapetenwechsel. Runter vom Sofa, rein ins Kabarett, ein Gläschen trinken und schon geht es los. Eine Zuschauerin schrieb ins Gästebuch: „Ein umwerfender, tiefsinniger und liebevoller Abend. Purer Genuss! Schon lange nicht mehr so gelacht.“ Ich freu mich auf den Alten Bahnhof in Essen Kettwig!
Foto: Veranstalter
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