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Wieder Literarisches Quartett in Kettwig

12.04.2022

KETTWIG: Am Mittwoch, 4. Mai 2022, um 19 Uhr findet in der Stadtteilbibliothek in Kettwig (Kringsgat 17) das nächste Literarische Quartett statt. 

Beim Veranstalter, dem Förderkreis der Stadtteilbücherei Kettwig, ist man froh, damit zum gewohnten halbjährlichen Turnus zurückkehren können. Noch sind die Beschränkungen der Coronapandemie nicht ausgestanden. Es sind die nach städtischer Vorgabe tagesaktuell gültigen Zugangsregeln (zurzeit noch 3 G) zu beachten und der Förderkreis fühlt sich der Gesundheit seines Publikums verpflichtet und hält deshalb an einer Maskenpflicht fest. Um einerseits genügend Stühle aufstellen zu können, aber andererseits den Raum nicht überzubelegen, wird um eine Anmeldung gebeten. Interessenten schreiben bitte kurz an info@buecherkeller.org (oder können sich ersatzweise telefonisch unter 01520 - 45 88 218 melden). 

Diesmal bilden Brigitte Nagel-Clemens, Benno Pöhler, Karin Spiegel und Dr. Walter Jahnke den Kreis der „Vorleser/-innen“, die die Bücher vorstellen werden. Drei der ausgewählten Titel sind Neuerscheinungen aus dem jetzigen Frühjahr, der vierte ist vor einem Jahr erschienen. Alle vier Titel berühren diesmal einen thematischen Kern, nämlich die Ausgrenzung und Benachteiligung von Menschen, bis hin zu ihrer Bedrohung, nur weil sie anders sind als andere. Dieses Thema ist aktueller als je zuvor und es wird in der Literatur auf ganz unterschiedliche Weise aufgegriffen. So spielen die vier Bücher zu unterschiedlichen Zeiten an verschiedenen Orten in ganz unterschiedlichen Lebenswelten und haben doch miteinander zu tun. 

In „Land der Anderen“ von Leila Slimani kämpft eine junge Elsässerin nach dem Ende des 2. Weltkriegs in der marokkanischen Heimat ihres Ehemanns, wohin sie ihm gefolgt ist, gegen den Rassismus der französischen Kolonialgesellschaft. 

Der „Hypnotiseur“ von Jakob Hein spielt in der Provinz der ehemaligen DDR. Micha, dem das Studium verwehrt wurde, kehrt ins Dorf seiner Großmutter zurück und betreibt ein Unternehmen für „Reisen im Kopf“. Menschen können mit ihm Traumreisen in Länder erleben, die sie real nie besuchen dürfen. Die Kundschaft sind Künstler und Studenten, oft aus Berlin, die im Dorf abgelehnt werden. Aber auch der LPG-Vorsitzende gehört dazu. Es bleibt nicht aus, dass die Stasi aufmerksam wird. 

Mit „Der Ausflug“ hat Dirk Kurbjuweit erneut ein extrem spannendes Buch geschrieben. Vier Freunde, darunter Josef mit schwarzer Hautfarbe, starten in einem ländlichen Ort eine Kanutour. Sie werden angefeindet und immer stärker bedroht. Trotz der Anfeindungen brechen die Tour nicht ab, aber ihr Gruppenzusammenhalt beginnt aus den Fugen zu geraten. Am Ende geht es nur noch darum, mit heiler Haut davonzukommen… 

Das Buch „Wie ich das chinesische Lager überlebt habe“ von Gulbahar Haitiwaji ist kein Roman, sondern ein erschütternder Tatsachenbericht – der erste Bericht einer Uigurin über die Unterdrückung von mehr als einer Million Uigurinnen und Uiguren in Umerziehungslagern. Das Buch ist ein Appell an die internationale Gemeinschaft, gegen die Unterdrückung ihres Volkes anzugehen. 

Der Abend verspricht spannend zu werden. Sicher wird die Frage aufkommen, ob und was Literatur bewirken kann. Die Zuhörer/innen sind wie immer eingeladen, rege an der Diskussion teilzunehmen. Der Eintritt zu dem Abend ist frei. Am Ende wird um eine Spende für den Förderkreis gebeten. 

Cover Foto: Veranstalter 

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