Artikelsuche:

NGG Ruhrgebiet ist unzufrieden mit dem Mindestlohn

01.06.2025

ESSEN: Gewerkschaft fordert 15 Euro-Minimum 
Von Nina van Bevern 

12,82 Euro: das ist der aktuelle Mindestlohn pro Stunde, den in Essen rund 19.000 Menschen verdienen. „Zu wenig“, findet die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und fordert eine deutliche Erhöhung. 

In der Pressemitteilung heißt es dazu: „Die NGG Ruhrgebiet ist unzufrieden mit dem Mindestlohn. Die Gewerkschaft will, dass ‚sich beim Niedrigstlohn etwas bewegt‘ – nach oben: ‚Steigende Mieten, höhere Preise im Supermarkt, steigende Eintrittspreise und Gebühren. Dazu der Tank vom Auto als Euro-Fresser. Und auch die Bahn, die ständig an den Ticketpreisen schraubt: Die dünnen Portemonnaies müssen dringend dicker werden. Der Mindestlohn muss deutlich nach oben gehen‘, fordert Martin Mura. 

Der Geschäftsführer der NGG Ruhrgebiet setzt dabei auf die Mindestlohnkommission: ‚Sie muss die unterste Lohnkante jetzt unbedingt deutlich anheben. Wichtig ist, dass das nicht in Tippelschritten passiert, sondern schnell in Richtung 15 Euro ansteigen wird. Wer Vollzeit arbeitet und den gesetzlichen Mindestlohn verdient, hätte dann am Monatsende rund 375 Euro brutto mehr‘, rechnet Martin Mura vor. 

Von einem 15-Euro-Mindestlohn würden nach Berechnungen des Pestel-Instituts rund 59.400 Menschen in Essen profitieren. So viele arbeiten heute nämlich für weniger als 15 Euro pro Stunde“, sagt NGG-Geschäftsführer Mura. Gerade Mini-Jobber bekämen oft nur einen Niedriglohn für ihre Arbeit. Eine Anhebung des Mindestlohns um 2,18 Euro auf 15 Euro pro Stunde würde vor allem der Kaufkraft in Essen einen ‚enormen Push‘ bringen: Rund 37,1 Millionen Euro hätten die Mindestlohn-Beschäftigten in Essen dann pro Jahr mehr in der Tasche. Das hat das Pestel-Institut berechnet. 

Wichtige Kriterien für eine Anhebung des Mindestlohns seien nicht nur die generelle Tarifentwicklung, sondern auch die Kaufkraft des gesetzlichen Mindestlohns. Hier solle die 60-Prozent-Marke vom mittleren Bruttolohn erreicht werden. Ein Einschreiten des Gesetzgebers wäre laut Mura demnach derzeit gar nicht erforderlich, denn: ‚Die Kommission hat für die sinnvolle Erhöhung auf 15 Euro ja alle notwendigen Kriterien zur Hand. 

Der Geschäftsführer der NGG Ruhrgebiet sagt auch, warum er aufs Tempo drückt: ,Wer am unteren Lohn-Limit arbeitet, hat mehr Respekt verdient. Mehr Respekt bedeutet dabei vor allem aber auch mehr Lohn. Es ist traurig genug, dass viele Menschen auf Bürgergeld angewiesen sind. Aber es ist bitter, dass die, die heute zum Mindestlohn arbeiten, nur ein ‚Bürgergeld plus‘ im Job verdienen’, so Martin Mura. Wirklich fair bezahlt werde ohnehin nur, wer den Tariflohn seiner Branche bekomme.“ 

Foto: NGG 

#ngg #Mindestlohn #15Euro-Minimum #essen #kettwig #intern