Artikelsuche:

Große Teile von Kettwig vor der Brücke sollen Fahrradzone werden!

13.12.2023

KETTWIG: Bevorstehende Sitzung des Ausschusses für Verkehr und Mobilität am Donnerstag, 14.12.2023 im Essener Stadtrat. Der Tagesordnungspunkt „Sachstand Umsetzungsstrategie RadEntscheid“ – umgesetzte Maßnahmen 2023 und Planungen 2024 bereitet der Kettwiger Interessengemeinschaft (IG) Alternative Radwegeverbindung vd Brücke große Sorgen. 

In der bevorstehenden Sitzung des Ausschusses für Verkehr und Mobilität wird ein Beschlussvorschlag zur „Sachstand Umsetzungsstrategie RadEntscheid“ von Beigeordneten Frau Raskob vorgelegt. Unter anderem ist vorgesehen, große Teile von Kettwig vor der Brücke als Fahrradzone auszuweisen. Dieser Vorschlag hat jedoch bei der Interessengemeinschaft (IG) Alternative Radwegeverbindung vd Brücke Bedenken hervorgerufen. 

Der Beschlussvorschlag des Ausschusses für Verkehr und Mobilität im Wortlaut: Fahrradzone in Kettwig, „Der Fahrradstraßenabschnitt, welcher ursprünglich bei der Maßnahme Heiligenhauser Straße / Ringstraße vorgesehen war, wurde auf Basis der Vorlage „Radverkehrsanlage vom Panora - maradweg zum Ruhrtalradweg“ (Drucksachen Nr.: 0280/2023/6) zurückgestellt. Um dort eine radverkehrliche Maßnahme anbieten zu können, soll dieser Bereich nun als Fahrradzone um - gesetzt werden. Die Fahrradzone bietet ähnliche Vorteile und Rechte für den Radfahrenden wie eine Fahrradstraße, hat jedoch weniger Auswirkungen im Straßenraum hinsichtlich Markierung oder Inanspruchnahme von Flächen. Die Planung soll entsprechend angepasst werden und der Planbeschluss soll Mitte 2024 eingeholt werden. Die Umsetzung der Fahrradzone Kettwig ist für Mitte 2024 vorgesehen.“ 

Der Sprecher der Interessengemeinschaft (IG) Alternative Radwegeverbindung vd Brücke Prof. Dr. Bernd vom Berg möchte drei kritische Punkte hervorheben:
1. Einrichtung einer Fahrradzone
: „Es wird angemerkt, dass die allgemein anerkannten StVO-Grundsätze zur Anordnung und Einrichtung einer Fahrradzone nicht erfüllt sind. Verkehrszählungen fehlen, und der Fahrradverkehr in diesen Bereichen beschränkt sich hauptsächlich auf Freizeitnutzung im Sommer. Im Gegensatz dazu existiert ein erheblicher KFZ-Verkehr durch Anlieger, Gewerbetreibende und öffentliche Verkehrsmittel.“ 

2. Beteiligung der betroffenen Bürger: „Die fehlende Beteiligung der betroffenen Bürger vor der Erarbeitung der Vorlage wird kritisiert. Transparente Kommunikation und Beteiligung der Anwohner wurden von Seiten der Verwaltung vernachlässigt, obwohl dies für eine kooperative Planung empfohlen wird.“ 

3. Stellungnahme des Oberbürgermeisters: „Die erneute Beantragung einer Fahrradzone steht im Widerspruch zu vorherigen Aussagen des Oberbürgermeisters, der die Planung einer Fahrradstraße nicht weiterverfolgen wollte. Dieses Umdenken innerhalb kurzer Zeit wird als problematisch angesehen. Es wird auch darauf hingewiesen, dass im Falle einer Fahrradzone zahlreiche Ausnahmeregelungen gelten würden, was im Endeffekt den aktuellen Status quo unverändert lassen könnte.“ 

Die Interessengemeinschaft (IG) Alternative Radwegeverbindung vd Brücke appelliert daher an den Ausschuss für Verkehr und Mobilität, die Notwendigkeit und die Grundlagen für die Einrichtung einer Fahrradzone kritisch zu hinterfragen. Die vorhandenen Mittel könnten effizienter in anderen Stadtgebieten eingesetzt werden. 

Foto: Kosmas Lazaridis 

#fahradzone #kettwigVorDerBrücke #kettwig #intern