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Gewerkschaft kritisiert befristete Arbeitsverhältnisse

25.07.2022

ESSEN: Aus dem Gastgewerbe 
Von Nina van Bevern 

Mit Sorge verfolgt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten die Entwicklung in unserer Stadt: 7.911 von insgesamt 18.786 neu abgeschlossenen Arbeitsverträgen waren im zweiten Quartal des vergangenen Jahres befristet. Dazu heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung: Das entspricht einer Quote von 42 Prozent. Die NGG-Region Ruhrgebiet beruft sich hierbei auf eine aktuelle Auswertung der Hans-Böckler-Stiftung. 

„Befristete Stellen sind in der Lebensmittelbranche und im Gastgewerbe besonders verbreitet. Und das, obwohl Bäckereien, Metzgereien, Hotels und Restaurants dringend neues Personal suchen. Das gewinnt man aber nicht, indem man wackelige Jobs bietet. Beschäftigte suchen keine Arbeit mit Ablaufdatum, sondern eine langfristige Perspektive“, betont NGG-Geschäftsführer Martin Mura. Nach Beobachtung der Gewerkschaft werden Befristungen häufig zur „Karrierefalle“ – gerade für Berufsstarter. 

„Die Betroffenen haben größere Schwierigkeiten, eine Wohnung zu finden oder einen Kredit zu bekommen. Manchmal muss wegen unklarer Job-Aussichten sogar der eigene Kinderwunsch hinten angestellt werden“, so Mura. Jeder Arbeitsvertrag habe eine Probezeit. Diese reiche in der Regel, um sich ein Bild vom Beschäftigten zu machen. Trotzdem argumentierten Wirtinnen oder Bäckermeister häufig damit, sie wollten „auf Nummer sicher gehen“, was die Eignung des Mitarbeiters angehe. „Dass es sich dabei um ein vorgeschobenes Argument handelt, liegt auf der Hand. Befristungen sorgen vielmehr dafür, dass bewährte Fachleute zu anderen Firmen wechseln“, so Mura. 

Foto: NGG 

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