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Schloss Landsberg bildete den feierlichen Rahmen

23.11.2022

KETTWIG: Essener Solidaritätspreis 
Von Nina van Bevern 

Es ist eine hohe Auszeichnung, die dem Begegnungszentrum „Storp9“ im festlichen Ambiente von Schloss Landsberg verliehen wurde: der Essener Solidaritätspreis 2022. Wer die Einrichtung für Bildung und Kultur im Süd-Ost-Viertel kennt, der weiß, dass das „Storp9“ das gute Herz des Stadtteils ist und die Arbeit vor Ort seit Jahren das Leben vieler Menschen bereichert. Umso schöner, dass Einsatz und Engagement nun in diesem Rahmen gewürdigt wurden. 

In der Pressemitteilung heißt es dazu: Das Bürgerbegegnungszentrum Storp9 ist auf Schloss Landsberg mit dem diesjährigen Essener Solidaritätspreis geehrt worden. Für den Preisstifter, die thyssenkrupp AG, überreichte thyssenkrupp Automotive-Vorstandsmitglied Kerstin Ney den mit 2.500 Euro dotierten Preis an die Leiterin des Storp9, Josephine Bialas. „Das Südostviertel ist der Stadtteil mit der höchsten Bevölkerungsdichte, einem der höchsten Migrantenanteile und einer der höchsten Arbeitslosenquoten“, erklärte Kerstin Ney in ihrer Laudatio, „trotzdem fühlt es sich am Storpplatz gar nicht so an, als wäre man an einem sozialen Brennpunkt, und das ist das Ergebnis Ihrer Arbeit!“ 

Das Storp9 ist das Werk vieler Hände. Es geht zurück auf die Initiative von Bürgerinnen und Bürgern, die sich vor fast 20 Jahren nicht damit abfinden wollten, dass arabischsprachige Migranten in ganzen Straßenzügen unter sich blieben. Heute ist das Storp9 ein Haus für Bildung und Kultur, ein Begegnungszentrum, ein stabiler Anlaufpunkt, mit dem sich die Anwohnerinnen und Anwohner verschiedenster Herkunft identifizieren. Kerstin Ney: „Es ist das Nervenzentrum, das gute Herz für den ganzen Stadtteil.“ Für das Netzwerk, das hinter dem Storp9 steht, stellte Leiterin Josephine Bialas mit berührenden Fotos den Alltag der Sozial-, Bildungs- und Kulturarbeit im Stadtviertel vor, von gemeinsamen Straßenfesten über Kunstprojekte bis zu Gartenaktionen. 

Ein eindringliches Beispiel für eine einfache Aktion mit großer Wirkung ist der monatliche Besuch der Polizeit bei den Storp-Kindern. Josephine Bialas: „Diese Kinder haben Angst vor der Polizei, weil das in ihren Herkunftsländern vernünftig ist. Wenn sie hier bei einer solchen Begegnung ins Polizeiauto geklettert und die Sirene betätigt haben, und danach winken sie den Polizisten bei uns im Viertel freundlich zu. Das sind die Momente, in denen wir spüren, dass unsere Arbeit sich lohnt: wenn diese Kinder ihr Stadtviertel als Zuhause annehmen.“ 

Foto: Privat 

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